Baby am Rücken tragen - ab wann? Womit? Wie?

- Kategorie : BuzziBu , Buzzidil , BuzziTai , Preschooler , Tragetipps , Wrapidil
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Ab wann kann ich mein Baby eigentlich am Rücken tragen und mit welcher Babytrage? Das ist eine Top-10 Kundenfragen zum Babytragen. In fast jeder Beratung kommt das Thema Rückentragen auf.

Heute wollen wir mal Licht ins Dunkel bringen: Ab wann kannst du dein Baby auf dem Rücken tragen? Welche Babytrage für den Rücken gibt es? Und wie kommt das Kind auf den Rücken? Und: Wir wollen ein Loblied auf diese wunderbare Tragemöglichkeit singen. Erfahre, was du Babytragen für den Rücken beachten musst.

Oft haben Eltern den Eindruck, ihr Baby möchte nicht am Rücken getragen werden. Auch das ist Thema: Wie gelingt der Umstieg vom Tragen vor dem Bauch auf den Rücken?

Los geht's!

Rückentragen: Schon ab Geburt möglich?

Tatsächlich: Schon Neugeborene können ab Geburt mit einer Babytrage oder einem Tragetuch auf dem Rücken getragen werden. Allerdings brauchst Du einiges an Trageerfahrung, um Dein Baby schon vor Kopfkontrolle sicher auf den Rücken zu bringen – denn das Babyköpfchen muss durchgängig gut gestützt sein. Das Kind darf auch am Rücken nicht zusammensacken. 

Ab wann darf ich mein Baby auf dem Rücken tragen?

Da das Tragen auf dem Rücken schon einiges an Know how erfordert, empfehlen wir meist, mit dem Rückentragen erst ab Kopfkontrolle zu beginnen. Etwa ab 4 bis 5 Monaten wirst du bemerken, dass sich dein Baby mehr für seine Umwelt interessiert und neugieriger wird. Es wird seinen Kopf mehr drehen und versuchen, mehr von rundherum mitzubekommen - oft ist diese Zeit auch mit einem "Tragestreik" verbunden, der meist damit zusammenhängt, dass dein Baby mehr sehen möchte. Dann ist ein guter Zeitpunkt, mit der Babytrage auf dem Rücken zu beginnen.

So sieht dein Kind mehr, hat eine gute Aussicht und kann sich immer noch eng an dich kuscheln und verstecken, wenn doch einmal alles zu viel wird. Das ist auch einer der Gründe, warum vom Tragen mit dem Blick nach vorne abgeraten wird: Beim Rückentragen kann sich dein Kind von den vielen Reizen verstecken. 

Wann du mit dem Tragen auf dem Rücken beginnst, hängt aber auch von dir ab und wann du dich dafür bereit und sicher genug fühlst. Wenn du schon viel Trageerfahrung hast, wirst du wahrscheinlich schneller auf das Rückentragen zurückgreifen, wenn es dir noch an Übung fehlt, wird es wahrscheinlich länger dauern - es gibt keinen richtigen und falschen Zeitpunkt. 

Die meisten Eltern finden in den ersten Monaten auch das Tragen ihres Babys vor dem Bauch angenehmer – es ist kuschliger, du siehst wie es deinem Baby geht, kannst Blickkontakt aufnehmen und auch Stillen in der Babytrage ist ein toller Nebeneffekt. Du siehst so auch viel besser, ob das Köpfchen optimal gestützt ist, ob der Rücken gerundet ist und die Beine deines Babys in der Anhock-Spreiz-Haltung sind. Ich habe beim Tragen vor dem Bauch immer die Kommunikation mit meinem Baby und das weiche Babyköpfchen sehr geliebt.

Gute Gründe für’s Tragen am Rücken - bequem und sicher:

Warum dann also wechseln? Dafür gibt es ein paar gute Gründe:

1. Es kommt die Zeit, da öffnet sich dein Baby der Welt, es wird neugieriger und möchte von seiner Umgebung mehr wahrnehmen. Oft werden Babys in der Trage dann unruhig, sie drehen sich in alle Richtungen, manche versuchen sogar, sich nach hinten zu beugen, um so in Gehrichtung zu sehen. Dann ist es ideal, wenn du das Rückentragen probierst! In Gehrichtung gibt es für Dein Kind so einiges zu entdecken. Wird es dann doch zuviel, kann sich Dein Kind beim Rückentragen an Dich ankuscheln und sich den vielen Eindrücken gut versteckt hinter Deinem Rücken entziehen.

2. Dein Baby genießt die kuschelige Bauch-an-Bauch-Nähe, aber je größer und schwerer dein Baby wird, desto anstrengender wird das Tragen für dich. Es zieht im Nacken, in den Schultern und im unteren Rücken. Warum? Weil Du beim Tragen zunehmend in eine Ausgleichshaltung gehst. Du ziehst die Schultern nach hinten und gehst ins Hohlkreuz. Es ist ein wenig wie bei einem schweren Rucksack – vor dem Bauch zu schwer, aber am Rücken geht es noch locker.  Fakt ist: Tragen darf nicht weh tun. Wenn du also Schmerzen verspürst, dann probier es mit einer anderen Tragevariante. 

3. Auch wenn Du langsam abstillen möchtest, ist das Tragen am Rücken hilfreich – so gibt es beim Tragen weniger „Verlockungen“ für Dein Baby. 

4. Schließlich ist Rückentragen eine sichere Tragevariante, wenn Du mal mit Baby kochst. Gerade am Abend sind Babys oft schon unrund. Das Abendessen zubereiten kann dann sehr unentspannt werden. Das Baby sicher vor Hitzequellen am Rücken verpackt, macht das Kochen gleich doppelt Spaß. 

5. Die Babytrage am Rücken zu verwenden hat noch einen Vorteil: Je schwerer dein Kind wird, desto mehr wird Dein Rücken belastet. Das Rückentragen ist eine Entlastung für Dich und das Gewicht verteilt sich besser, sodass du über eine längere Zeit tragen kannst. Gerade wenn Dein Kind schon an der 10kg-Grenze kratzt, ist es auch für Deinen Beckenboden eine Erleichterung, wenn sich das Gewicht über den Rücken verteilt.

Wie bekomme ich mein Baby auf den Rücken?

Wenn es ums Thema Babytrage auf dem Rücken geht, kommt auch immer wieder die Frage, wie denn das Baby sicher auf den Rücken kommt. Keine Sorge, es ist wirklich nicht kompliziert! Wege auf den Rücken gibt es viele – von ganz vorsichtig bis zum wild aussehenden Schwung. Eine anfänger-taugliche Variante erklären wir Dir in diesem Video: 

Tipps fürs Rückentragen 

Oft hören wir von Eltern: „Ja, aber mein Baby weint, wenn ich es auf dem Rücken tragen möchte.“ Für diesen Fall haben wir ein paar Tipps für Dich: 

1. Übe die Handgriffe, wie Du Dein Baby auf den Rücken bekommst mit einer Puppe, einem Stofftier oder einem Polster: Je sicherer du die Handgriffe ausführst und weißt, welche Hand welchen Schultergurt als nächstes greift, desto gelassener bist du, wenn du es dann mit deinem Baby probierst. Gerade für Aufregung, Stress und Unruhe haben Babys sehr feine Antennen. Gehst Du es aber gelassen an, weil Du schon weißt, wie der Ablauf ist, dann wird auch Dein Kind entspannter bleiben. 

2. Weicher Untergrund: Die ersten Male versuche es über dem Bett oder Couch mit deinem Kind – sicher ist sicher.

3. Satt und zufrieden: Wenn dein Kind das Tragen am Rücken noch nicht kennt, ist es gut, wenn es gut ausgeruht, satt und zufrieden ist. Im Entdeckermodus ist dein Baby eher bereit für neue Erfahrungen als müde und hungrig. 

4. Gleich losgehen: Hast du dein Baby mal sicher am Rücken, dann dreh gleich ein kleines Ründchen durch die Wohnung. Rumstehen und am Baby zuppeln – das mögen die wenigsten Babys. In Bewegung kommt hingegen schnell Ruhe rein. 

5. Spiegel: Das Baby ist gut am Rücken angekommen? Dann kannst du noch in einem Spiegel kontrollieren, ob dein Baby gut sitzt, das Rückenpaneel gut hochgezogen wurde. Mit der Zeit entwickelst du dafür ein Gefühl, dann braucht es auch keinen Spiegel mehr. 

6. Position: Wie auch beim Tragen vor dem Bauch, ist beim Rückentragen die richtige Position wichtig. Die Anhock-Spreiz-Haltung, bei der die Beine oder der Po Deines Babys ein "M" bilden, ist beim Tragen auf dem Rücken genauso wichtig für die Ergonomie wie ein leicht gerundeter Rücken, der von der Babytrage gut gestützt wird.

Du wirst sehen, schon nach wenigen Malen geht das Rückentragen ruckzuck wie von selbst!

baby am rücken getragen

Was tun, wenn das Baby nicht am Rücken getragen werden will?

Oft haben Eltern den Eindruck, ihr Baby möchte nicht am Rücken getragen werden. Das hängt in vielen Fällen damit zusammen, dass Eltern zu Beginn der Rückentragezeit noch unsicher sind. Wie bekomme ich mein Baby auf den Rücken? Wie geht es meinem Baby am Rücken?

Erster wichtiger Schritt: Lerne und trainiere den Ablauf wie du dein Baby auf den Rücken bekommst. Also: Mit Video-Tutorials üben, üben, üben. Und zwar eher nicht mit dem Baby (da reißt der Geduldsfaden ganz schnell) sondern mit einer Puppe oder einem Teddy. Es geht hier um den Ablauf, die Handgriffe. Es ist also nicht wichtig, ob die Puppe das richtige Gewicht hat. Bist du in deinen Handgriffen sicher vermittelst du diese Sicherheit und Gelassenheit aud deinem Kind. Kommst du hingegen ins Schwitzen, erhöht sich dein Herzschlag, weil du nervös bist, dann bekommt das auch dein Kind mit - diese Alarmstimmung bringt auch dein Kind in Aufregung.

Zweiter Schritt: Mach dir bewusst, dass das Tragen am Rücken für dein Baby Aussicht in Gehrichtung bedeutet, aber auch für dich und deinen Rücken eine große Entlastung ist. Gerade, wenn du dein Kind bei Ausflügen, Reisen, Wanderungen noch länger tragen willst (und musst, denn schließlich werden kleine Füße schneller müde), ist es wichtig, dass das Tragen für dich bequem ist. Auch diese positive Einstellung trägt wesentlich für einen gelungenen Start ins Rückentragen bei.

Dritter Schritt: Beginne mit kurzen Rückentrage-Einheiten und bleib dabei in Bewegung. Bewegung beruhigt dein Kind und spannende Eindrücke können dein Baby auch für's Rückentragen begeistern. Also: Nicht unsicher stehen bleiben sondern gleich losgehen, vor einem Spiegel mit dem Baby am Rücken kommunizieren, gleich einen Spaziergang mit Kind am Rücken unternehmen.

Von meinen Kindern weiß ich, dass sie sehr lange eine Präferenz für das Tragen vor dem Bauch hatten. Es ist halt auch einfach so kuschelig und gleicht einer ständigen Umarmung. Dennoch: Gerade wenn dein Kind das Kleinkind-Alter erreicht, ist es auch wichtig, auf deinen Körper zu hören. Und so habe auch ich meinen 2- bis 3-Jährigen vermittelt: Tragen gern, wenn du müde bist, aber nur am Rücken, sonst wird es leider zu schwer für mich. Und das konnten meine Kinder auch so akzeptieren. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht immer wieder nach dem Tragen vor dem Bauch gefragt hätten.

Vorwärtsgerichtet tragen?

Sehr oft werden wir auch gefragt, ob man mit unseren Babytragen auch mit dem Gesicht nach vorn tragen kann. Gerade in amerikanischen Filmen sieht man diese Trageposition sehr oft. Was hier aber als „ach so süß“ verkauft wird, halten wir nicht für empfehlenswert. Hier 5 gute Gründe, die gegen das Tragen mit dem Gesicht nach vorn sprechen: 

1. Vorwärtsgerichtet tragen bietet dem Baby keine Vorteile gegenüber dem Tragen am Rücken – im Gegenteil... 

2. Wird das Kind mit dem Gesicht nach vorn vor dem Bauch positioniert, wird es wie eine Galionsfigur in Gehrichtung geschoben. Die Gehgeschwindigkeit des Tragenden und die Gehgeschwindigkeit der Entgegenkommenden addieren sich. Das bedeutet – Passanten strömen in hoher Geschwindigkeit auf das Kind zu. Das Baby kann sich nicht abwenden. 

3. Tatsächlich ist auch die Aussicht beim vorwärtsgerichteten Tragen keineswegs so spannend. Während das Kind am Rücken recht hoch positioniert ist, hängt es vor dem Bauch auf Brusthöhe. Das heißt, es sieht im Wesentlichen Bäuche und Popos. Und am Ende schläft das Kind mit nach vorn baumelndem Kopf völlig erschöpft ein – mit Blick auf den Asphalt der Straße. 

4. Auch wenn es Tragehilfen gibt, die mit einer Art Sitzkeil eine Anhock-Spreizhaltung versuchen, ist Babys Haltung nicht optimal: Das Kind sitzt im Hohlkreuz oder mit baumelndem Köpfchen. Die abgespreizten Beinchen können gerade auf Einkaufsstraßen schnell mal von vorbeilaufenden Passanten versehentlich „mitgenommen“ werden - es besteht Verletzungsgefahr. Leider ist unser Umfeld meist nicht so achtsam, wie wir es uns wünschen. 

5. Das vorwärtsgerichtete Tragen ist auch für den Tragenden wenig bequem. Durch die Abspreizung der Beinchen verlagert sich der Schwerpunkt weg vom Körper des Tragenden. Dadurch wird das Baby noch schwerer zu tragen, die Tragenden gehen oft erheblich in eine Ausgleichshaltung. Rückenschmerzen sind da vorprogrammiert. 

Dem gegenüber hat das Rückentragen viele Vorteile – bessere Haltung fürs Kind, Rückzugsmöglichkeit durch Ankuscheln an Mama und Papa und eine viel höhere Positionierung mit besserer Aussicht. Aber auch für Eltern hat das Rückentragen viele Vorteile.

Rückentrage-Vorteile für Eltern

  • Wenn dein Kind schwerer wird, verteilt sich sein Gewicht gleichmäßig über den Rücken -  so kannst du eine längere Zeit tragen. Das hängt auch mit unserer Anatomie zusammen, die dafür gemacht ist, auf dem Rücken schwerere Lasten zu tragen. Dank der ergonomischen Gewichtsverteilung macht das Tragen dir und deinem Baby noch lange Spaß. 
  • Besonders die Körpermitte und der Beckenboden werden beim Rückentragen entlastet.
  • Vor dem Bauch versperrt dir dein Kind irgendwann die Sicht – am Rücken hast du damit keine Probleme.
  • Einige Tätigkeiten sind mit Baby am Rücken viel leichter, etwa Gartenarbeit oder Haushaltstätigkeiten, bei denen Du Dich immer wieder mal nach vorn bücken musst. 
  • Außerdem ist das Rückentragen ein super Training für deinen Rücken und Deine Bauchmuskulatur!

Welche Tragehilfen sind fürs Rückentragen geeignet?

Bei Buzzidil kannst du mit allen Tragehilfen auch am Rücken tragen. Den meisten Eltern ist die Fullbuckle-Tragehilfe beim Rückentragen am liebsten, aber auch ein MeiTai oder ein WrapTai können in der Rückenvariante gebunden werden. Die Anleitungen dazu findest du auf unserem Youtube-Kanal: 

Und was ist mit Wanderkraxen?

Natürlich kannst du auch mit Wanderkraxen auf dem Rücken tragen – ich fand es nur lange nicht so bequem. Zum einen bringen die Kraxen ein höheres Eigengewicht von 2,5 bis 3kg mit - eine Babytrage wiegt nur etwa 900g. Außerdem empfand ich das Tragen als anstrengender, weil mein Kind weiter von meinem Körper weg saß und meine Trittsicherheit mit dem hohen Schwerpunkt auch beeinträchtigt war. Bequemer und einfacher fand ich es da mit einer Babytrage. 

Der Buzzidil Preschooler ist eine richtig gute Wandertrage!

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